Rückreise / 10.07.25

Ich hätte keinen eigenen Post für die Rückreise veröffentlich, wenn es sich nicht gelohnt hätte. Da die Rückfahrt aber mal wieder gezeigt hat, was für ein chaotischen Unternehmen die Deutsche Bahn ist, musste ich es einfach festhalten.  

Normalerweise hätte ich von Zell am See bis nach Bremen, zweimal umsteigen müssen. In Wörgl und in München. Da die Umsteigezeit in Wörgl nur 5 Min. betrug, bin ich von Zell am See einen Zug früher los gefahren. Die ÖBB ist zwar im Gegensatz zur DB sehr verlässlich, aber 5 Min. erschien mir dann doch zu knapp. Die Fahrt verlief dann bis München reibungslos. Um 12:30 Uhr war ich in München und um 13:17 Uhr sollte es weiter direkt nach Bremen gehen. Und dann kann ich nur sagen, herzlich willkommen in Deutschland, das Abenteuer "Heimfahrt" kann beginnen. Als erstes bemerkte ich die Gleisverlegung, was ja noch nicht so schlimm ist. Am richtigen Bahnsteig angekommen, musste ich als nächstes die verspätete Abfahrt von ca. 30 Min. registrieren. Das ist ja auch noch alles völlig normal bei der DB. Aber dann kamen die ersten Durchsagen, die dann für die erste Spannung sorgten. Der Zug nach Bremen bestand ja aus einen Doppelzug, wo die eine Hälfte nach Hamburg und die andere Hälfte nach Bremen fahren sollte. Nun sollte aber nur der Zugteil nach Hamburg fahren und der Zugteil nach Bremen sollte in Nürnberg angekoppelt werden. Also sollten alle Reisende nach Bremen, erst einmal in den Zugteil nach Hamburg einsteigen und dann in Nürnberg umsteigen. So weit so gut. In Nürnberg angekommen, tappern alle Fahrgäste nach Bremen in den angekoppelten Zugteil. Nachdem sich alle Fahrgäste etwas eingelebt hatten, kam dann die nächste Durchsage. Durchsagen bei der DB bedeuten selten etwas gutes und das wieder wieder einmal eindrucksvoll bestätigt. Nun teilte uns der Zugbegleiter mit, dass der Zugteil nach Hamburg bereits abgefahren ist und wir noch in Nürnberg stehen. Hmm, was war passiert? Tja, aus technischen Gründen konnten die beiden Zugteile nicht miteiander verbunden werden. Bei der Bahn funktioniert gefühlt gar nichts mehr. Nun hieß es weiter, dass unser Zugteil alleine nach Bremen fahren wird, sofern man denn einen Lokführer aufgegabelt hat. Und oh Wunder, das dauerte tatsächlich nur 10 Min. Keine Ahnung, wo sie den aufgetrieben haben, aber unser Zug setzte sich in Bewegung. Leider konnte ich keine Musik hören, da man ja immer auf irgendwelche Durchsagen gefasst sein musste. Und die kam dann kurz nach Würzburg. Jetzt hieß es auf einmal, dass der Zug in Kassel-Wilhelmshöhe endet, da der Lokführer dann seine Arbeitszeit überschritten hat. Oha, was für eine Organisation. Wusste man das denn nicht schon in Nürnberg? Wieso lässte man die Leute in einen Zug nach Bremen steigen, wenn man schon vorher weiß, dass der Zug Bremen gar nicht erreichen kann? Also so weit müsste man doch vorrausschauen können, ob der Lokführer überhaupt bis nach Bremen fahren kann. Nun gut, wir haben auch diese Pille geschluckt. Dann erreichen wir Fulda und der Zug setzt sich nicht wieder in Bewegung. Nach einigen Minuten dann die nächste Durchsage. Der Zug endet heute schon in Fulda, weil jetzt das Zugbegleitpersonal keine Überstunden mehr machen wollte. Das konnte ich dann nicht nachvollziehen, weil wir ja immer noch in dem planmäßigen Zugteil nach Bremen saßen. Die Zugbegleiter hätten dann doch sowieso bis nach Bremen fahren müssen. Irgendwie alles schleierhaft. Auf jeden Fall sind wir dann alle in den nächsten Zug eingestiegen, der nach Hannover fuhr. Das war übrigens auch ein Ersatzzug, wo der planmäßige Zug aus technischen Gründen ausgefallen war. Deshalb gab es dort auch nur Kaffee im Bistro, grins. Mittlerweile gab es für uns gestrandeten Fahrgäste, die nach Bremen fahren wollten, auch keine Hinweise mehr, wie wir den nächsten Anschluss nach Bremen bekommen konnten. Ab jetzt waren wir auf uns alleine angewiesen bzw. der App der Deutschen Bahn. Wäre jetzt dieser Zug normal durchgefahren, hätte ich in Hannover nach kurzen Aufenthalt einen IC nach Bremen erwischt. Da es aber zwischen Fulda und Kassel eine spontane Signalstörung gab und wir weitere 30 Min. verloren haben, war der IC natürlich weg. Also musste ich eine weitere Stunde warten, bis ein ICE nach Oldenburg über Bremen fuhr. Ich muss nicht erwähnen, dass dieser Zug auch schon über 50 Min. Verspätung hatte. Ich hätte übrigens auch 20 Min. früher den RE nach Bremen nehmen können, aber das sah ich dann auch nicht mehr ein. Ich wollte weiter "bequem" fahren und mir noch ein kleines Bierchen im Bistro gönnen. Und siehe da, im Bistro trifft man dann die Leute wieder, die man schon im anderen Zug getroffen hat. Somit hatte ich noch eine angeregte und nette letzte Stunde im Zug, bevor wir Bremen um 21:52 Uhr erreicht haben. Nur drei Stunden später, als geplant. Ach ja, den RE haben wir dann irgendwo bei Achim überholt. Mit dem wäre ich also noch später in Bremen gewesen. Auf jeden Fall war ich froh, dass ich Bremen noch am gleichen Tag erreicht habe. Am nächsten Tag habe ich dann gleich meine Fahrgastrechte geltend gemacht um 50% des Fahrpreises wiederzubekommen. Ein echtes Armutszeugnis der Deutschen Bahn. Man überlegt sich tatsächlich, ob man sich das noch antun soll. 

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